Verständnisfragen und Übungsaufgaben zu Kapitel 3



Das Wissen, dass ein Reifen Teil eines Autos ist, gehört zu welcher Art von Wissen? Zum Deklarativen Wissen. Dieses ist eine Information über Tatsachen („Faktenwissen“)


Verwendet die Aktion 'In einer Telefonzelle Ihre Freundin Jennifer anrufen (ohne dass ein Telefonbuch benutzt wird)' Recognition oder Recall, und warum? Recall Dies ist „Erinnern“, also Recall. Sie rufen Elemente aus dem LZG ab.


Verwendet die Aktion 'Mit dem Smartphone und der eingespeicherten Nummer Ihre Freundin Jennifer anrufen' Recognition oder Recall, und warum? Dies ist „Recognition“, da Sie die Nummer lediglich wiedererkennen müssen.


Was bedeutet es für die Transferaktivität, wenn die Zeit der Transfergruppe gleich der Zeit der Kontrollgruppe ist? Die Transfereffektivität ist =0. Wenn man sich die Formel zur Transfereffektivität anschaut, wird der Zähler 0 und somit ist die Effektivität, egal wie lange die Zeit der neuen Lerntechnik war, 0 bleiben. Als Hausaufgabe: Was bedeutet das für die Lerntechnik?


Ella möchte ein Klavierstück erlernen und übt zunächst lediglich eine schwierige Passage, statt dem ganzen Stück. Welche Lernstrategie kommt hier zur Anwendung? Trainieren von Teilaufgaben.


Welches Problem hätte ein Auswahlmenü mit Einträgen, in dem bei jedem Öffnen alle Optionen zufällig (neu) angeordnet sind? Es weist eine schlechte Gebrauchstauglichkeit auf, Obwohl alle Alternativen bekannt sind, kann ein User keine Suchstrategie verwenden, im schlimmsten Fall muss ein User alle Einträge durchgehen.


Nehmen Sie ein Interface an, bei dem 100 Icons angezeigt werden, welche in einer zufälligen Reihenfolge in einer Liste präsentiert werden. Mit welchen gestalterischen Maßnahmen können eine bessere Gebrauchstauglichkeit des Interfaces erreicht und/oder bessere Suchstrategien ermöglicht werden? Jedes Icon sollte einen sprechenden Namen besitzen und die Icons sollten nach Namen sortiert werden. Es sollte Icon-Kategorien geben, so dass Benutzer nicht die Gesamtheit der Icons durchsuchen müssen, sondern nur Teilmengen, die zu der jeweiligen Suchanfrage passen. Jedes Icon sollte einen sprechenden Namen besitzen und es sollte eine Suchfunktion angeboten werden, die nach der Eingabe weniger Buchstaben bereits passende Icons anzeigt. Die Auswahlmöglichkeiten sollten thematisch sortiert werden.


Überlegen Sie sich, wie deklaratives und prozedurales Wissen bei der Mensch-Maschine-Interaktion zum Einsatz kommen. Nennen Sie jeweils zwei Beispiele und diskutieren Sie anhand dieser die Eigenschaften beider Wissensarten. Deklaratives Wissen: Kommandos und ihre Abfolge lernen, Verständnis welche Funktionalität ein Programm zur Verfügung stellt, Kenntnis einer Sprache (beispielsweise zum Lesen des Textes in Menüeinträgen). Prozedurales Wissen: Bedienung der Maus und Tippen auf der Tastatur. Vorteile deklaratives Wissen: ermöglicht strukturierte Vorgehensweise, Vorteile prozedurales Wissen: beschleunigt Grundaktivitäten und erhöht die Präzision bei der Interaktion. Favorisiert die Exploration (alles mal anklicken).


Entwerfen Sie ein kleines Experiment, um ihr Kurzzeitgedächtnis zu testen. Führen Sie das Experiment mit Freunden und Bekannten durch und vergleichen sie die Ergebnisse miteinander. Diskutieren Sie Ihre Erkenntnisse unter Berücksichtigung der Aussagen, die zum Kurzzeitgedächtnis in Abschnitt refsec:kurzzeit gemacht wurden. Nummernfolgen merken: eine möglichst lange Nummernfolge wird kurz gezeigt (so dass man diese einmal lesen kann) und muss danach wiedergegeben werden. Wieviele Nummern kann man sich merken?


Sie sind für die Gestaltung einer Benutzeroberfläche mit 50 Alternativen verantwortlich und überlegen, ob sie 50 Schaltflächen gleichzeitig darstellen sollten (flache Struktur), die Alternativen in fünf Menüs als Zehnergruppen zugänglich machen (tiefere Menüstruktur), oder fünf Menüs mit je fünf Untermenüs zu je 2 Möglichkeiten vorsehen (ganz tiefe Menüstruktur). Hilft ihnen das Hick-Hyman Gesetz aus Abschnitt refsec:entscheidungszeiten, um zwischen diesen Designalternativen zu entscheiden? Was fällt Ihnen auf? Erläutern Sie die grundsätzliche Aussage des Gesetzes zur Verwendung von Menüstrukturen. Welche anderen Faktoren haben hier einen Einfluss auf die Ausführungszeit? Die logarithmische Natur des Gesetzes erlaubt im Prinzip beliebig tiefe Menüstrukturen. Die Entscheidungszeit bleibt davon unberührt. Nimmt man allerdings an, dass der Wechsel einer Menüebene Zeit kostet, ist eine flache Struktur zur schnellen Entscheidungsfindung günstiger. Andere Gesetze bleiben hier natürlich unberücksichtigt, wie das Steering-law und Fitts' Law.


Sie möchten in einer Studie die 'Enge des Bewusstseins' aufzeigen. Dazu durchlaufen Versuchspersonen drei Bedingungen: In Bedingung eins sollen sie Texte mit Verständnis lesen, um danach Fragen zu beantworten, in Bedingung zwei sollen sie einen Pen-Spinning Trick durchführen, den sie bereits beherrschen und in Bedingung drei sollen sie beide Aufgaben gleichzeitig lösen. Jede Bedingung hat ein Zeitlimit. Wieso ist diese spezifische Kombination der Aufgaben dazu nicht gut geeignet Es ist anzunehmen, dass Aufgabe B kein bewusst kontrollierter kognitiver Prozess mehr ist, und tatsächlich parallel ausgeführt werden kann. Eine saubere Messung ist daher vermutlich nicht möglich.


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