Verständnisfragen und Übungsaufgaben zu Kapitel 10



Stellen Sie sich vor, Sie hätten die Gelegenheit, Ihren Arbeitsplatz neu zu gestalten. Überlegen Sie sich hierzu, welche Aspekte und Prozesse Sie aus Sicht des UCD berücksichtigen müssten, um ein möglichst gutes Ergebnis zu erzielen. Überlegen Sie sich insbesondere, wie das konzeptuelle Design, das physische Design, die Beschränkungen und die Anforderungen an den Arbeitsplatz aussehen müssten. Formulieren Sie im Sinne des UCD (Abbildung reffig:ucd-introduction) Ihre Vorgehensweise, und wie Ihre Zwischenergebnisse evaluiert werden könnten. Denkbare Antworten: Aktivitäten und Objekte, Skizze als Prototypen, kleine Testaufgaben zur Überprüfung des Arbeitsplatzlayouts, etc.


Üben Sie sich im Design Thinking! Wenn Sie das nächste Mal entscheiden wollen, was Sie in Ihrer WG/Familie/Single-Küche kochen wollen, folgen Sie dem Double Diamond (Abb. reffig:ucd-introduction links). Finden Sie zunächst heraus, was eigentlich eine gute und angemessene Mahlzeit wäre, und lösen Sie erst im zweiten Schritt die Frage, wie diese konkret zubereitet wird. Das sollte frischen Wind in Ihre Ernährung bringen. Für sowas gibt es keine Musterlösung, sorry ;-)


Machen Sie ein Foto von einem Verkaufsautomaten Ihrer Wahl. Diskutieren Sie das konzeptuelle Modell des Automaten, d.h. beschreiben Sie die Objekte und Aktivitäten, die beim Kaufvorgang eine Rolle spielen mit Hilfe des Fotos. Diskutieren Sie anhand dieses Modells die Vor- und Nachteile des Automaten aus Sicht des UCD. Dito!


Vergleichen Sie ein Software-System, welches nach dem Konzept 'eine Lösung für alle' ('one size fits all') entwickelt wurde mit einem, das auf eine spezielle Zielgruppe zugeschnitten wurde. Welche Unterschiede stellen Sie fest? Bei „one-size-fits-all” wurden Kompromisse eingegangen. Dies kann dazu führen, dass die System-Wahrnehmung von Nutzer*innen mittelmäßig bleibt (d.h. weder besonders gut, noch besonders schlecht ist). Zugeschnittene Systeme für Zielgruppe X bieten, wenn der UCD-Prozess mit X korrekt durchgeführt wurde, für X eine bessere Nutzungserfahrung. Dem gegenüber bleibt es aber unklar, wie Personen, die der Zielgruppe nicht angehören, das System bewerten werden.


Sie sollen ein neues Assistenzsystem für die Werkenden in einer Montagehalle entwickeln, dass ein altes ersetzt. Sie starten den UCD Prozess damit, dass Sie eine Studie mit den Werkenden und dem alten System durchführen. Welchen Schritt des UCDs haben Sie folglich durchgeführt? Welche weiteren Schritte sollten folgen? Verstehen! Allerdings kann man auch Evaluieren gelten lassen: Durch die Evaluation des alten Systems (was man als 1. Prototypen sehen könnte) erlangen Sie bereits Einsichten in die Entwicklung und können ebenfalls schon Erkenntnisse für ein neues System ableiten. Wir haben dies hier als falsche Antwort ausgewählt, da, evaluieren oft bedeutet, dass man vorherige Schritte im UCD abprüft. Da man das System nicht selbst entwickelt hatte, passt hier "Verstehen" besser. Weitere Schritte: Designen und Vergegenwärtigen.


Die Evaluation ist ein zentraler Bestandteil des UCD. Was sind potenzielle Evaluationsansätze für ein neu entwickeltes Produkt, über deren Einsatz Sie nachdenken können? Beobachten, wie ein Produkt von der Zielgruppe im Alltag eingesetzt wird. Der Zielgruppe bestimmte Aufgaben geben, die Sie mit dem Produkt lösen müssen. Im Anschluss werden Interviews geführt. Der Zielgruppe bestimmte Aufgaben geben, die Sie mit dem Produkt lösen müssen. Dabei werden Daten automatisch erfasst und im Anschluss ausgewertet (z. B. Dauer der Aufgabenerfüllung). Die Zielgruppe benutzt das Produkt für zwei Wochen. Alle paar Tage füllen Sie Fragebögen zur Zufriedenheit aus.


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